
Massive Erhöhung der Impfkapazitäten im Kanton Bern
Für einmal trifft das Klischee des langsamen Berners nicht zu: Der Kanton Bern gehört beim Impfen zu den schnellsten. In den letzten Wochen hat der zweitbevölkerungsreichste Kanton der Schweiz seine Impfkapazitäten massiv erhöht. So wurde heute mit dem Impfzentrum Bern-Wankdorf bereits das zehnte kantonale Impfzentrum eröffnet. Hier sollen bis zu 5000 zusätzliche Impfdosen pro Tag verabreicht werden können, teilt der Kanton mit. Bereits am ersten Tag laufe alles wie geschmiert, sagt der Leiter des Impfzentrums, Stefan Bähler, man habe viel Know-How aus dem bestehenden Impfzentrum im Wankdorf MParc übernehmen können.
Auch im Thuner Impfzentrum im KKT wurden die Kapazitäten in den letzten Wochen deutlich erhöht. Bis zu 1600 Dosen können hier täglich verimpft werden. Das habe nicht nur eine Erweiterung der Infrastruktur vorausgesetzt, erklärt der Leiter des Impfzentrums im KK Thun, Beat Baumgartner, sondern auch viel mehr Personal. Dieses habe man aber nicht vom Krankenhaus abgezogen, sondern via Stellenausschreibungen neu rekrutiert. Dank dem, dass man flexible Arbeitszeitmodelle angeboten habe, welche sich nach den zeitlichen Bedürfnissen der Arbeitnehmer:innen richten, angeboten habe, habe man das nötige Personal schnell rekrutieren können, so Baumgartner weiter. So könnten zum Beispiel Mütter morgens arbeiten, wenn die Kinder in der Schule sind.
Seit dieser Woche steht im Kanton Bern die Impfung allen Personen, die älter als 18 Jahre sind, offen. Durch die Erhöhung der Kapazitäten sei der Kanton jetzt bereit für das Impfen der breiten Bevölkerung, sagt der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg sichtlich erfreut. Allerdings ist zur Zeit der Impfstoff knapp, weshalb viele noch auf ihre Impftermine warten müssten. Im Laufe dieses Monats sollen aber 200’000 Dosen des Herstellers Moderna und 50’000 Dosen von Pfizer-Biontech eintreffen. Im Juni erwartet der Kanton 300’000 Impfdosen, im Juli 150’000. Allerdings zweifelt Schnegg noch an der Pünktlichkeit. Bis Ende Sommer sollen aber alle Impfwilligen im Kanton vollständig geimpft sein.
(text:cs/bild:beo)