
Erstmaliger Verlust für Jungfraubahnen
Die Jungfraubahn-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2020 erstmals in der Geschichte des Unternehmens einen Verlust erlitten. Der Verlust in der Höhe von 9,7 Millionen Franken folgt auf den Rekordgewinn von 2019 von 53,3 Millionen Franken.
Der Verwaltungsrat schlägt aufgrund der aktuellen Situation vor, auf eine Dividende zu verzichten. Die Folgen der Corona-Krise seien bis zum jetzigen Zeitpunkt aus-geprägter und länger anhaltend als bisher angenommen und bleiben weiterhin schwer abschätzbar. Es müsse davon ausgegangen werden, dass das Ergebnis 2021 nochmals stark durch die Corona-Krise beeinflusst sein wird.
Insgesamt erwirtschaftete die Jungfraubahn-Gruppe einen Betriebsertrag von 125,7 Millionen Franken, was einem Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2019 von 97,6 Millionen Franken entspricht. Die wichtigste Ertragsquelle, der Verkehrsertrag, betrug 75,6 Millionen Franken und lag damit 86,2 Millionen Franken tiefer als im 2019. Besonders stark gelitten hat mit einem Rückgang von 65,6% der Verkehrsertrag aus dem bedeutendsten Segment Jungfraujoch-Top of Europe aufgrund des Einbruchs des internationalen Reisegeschäfts.
Um rund die Hälfte eingebrochen ist der Verkehrsertrag bei den Erlebnisbergen, wobei erfreulicherweise die Tochterunternehmen Harderbahn mit 1,0 Millionen Franken und die Firstbahn mit 2,0 Millionen Franken trotzdem einen Gewinn erzielen konnten. Die Verkehrseinnahmen aus den Wintersportpässen gingen lediglich um 5,2% zurück.
Die Jungfraubahn-Gruppe leitete verschiedene Sparmassnahmen ein. Die Betriebskosten und Investitionen wurden laufend überprüft und reduziert. Dadurch und dank der Nutzung des Instruments der Kurzarbeit konnte der Betriebsaufwand um 14,1% auf 103,4 Millionen Franken reduziert werden.
Insgesamt betrug das Investitionsvolumen der Jungfraubahn-Gruppe im vergangenen Jahr 123,7 Millionen Franken. Davon entfielen 91,3 Millionen Franken auf das V-Bahn-Projekt. Mit der Eröffnung des Terminals, des neuen Parkhauses und der modernen 3S-Bahn Eiger Express am 5. Dezember 2020 konnte das Generationenprojekt erfolgreich dem Betrieb übergeben werden.
Die Jungfraubahn-Gruppe muss sich weiterhin mit der Corona-Krise auseinandersetzen. Diese dauert bereits über ein Jahr an und deren Folgen sind immer noch schwer abschätz- und vorhersehbar. Die Auswirkungen sind ausgeprägter und dauern länger als bisher angenommen. Die grössten Risiken bleiben dabei die Reisebeschränkungen, die fehlende Planungssicherheit sowie die weltweit unterschiedlichen Impfstrategien.
(text:pd&chl/bild:jungfrau.ch)